Geschäftsidee

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Eine gute Geschäftsidee: Die Bauplaner kauften gemeinsam Bauland. Dann erarbeiteten sie Machbarkeitsstudien und ungefähre Kostenschätzungen für die die Bebauung der Grundstücke. So fanden sie Käufer, die ihnen mit dem Landkauf auch die Planungsaufträge erteilten.

Einmal ergab das Bauprojekt, dass die beim Abschluss des Kaufvertrages angenommen Kosten nicht stimmten. Die Gründe dafür waren die Teuerung, der instabile Baugrund und die durch die Nachbarn erzwungene, veränderte Baustellenzufahrt. Der nun vorhersehbare technische und finanzielle Zusatzaufwand war enorm. Die Grundeigentümer verkrafteten die Verteuerung des Projekts nicht. Sie hielten den zur Zahlung ausstehenden, sechsstelligen Honorarbetrag an die Gesellschafter zurück.

Im Vertrag war vereinbart, bei Konflikten einen Mediator anzurufen. An den Mediationssitzungen nahmen die Grundeigentümer, ein Immobilienfachmann und die Bauplaner teil. Im Verlauf von vier Monaten trafen sie sich zu drei Mediationssitzungen und führten dazwischen die nötigen Abklärungen durch dann war die Lösung auf dem Tisch. Die Grundeigentümer hatten einen Käufer gefunden, der bereit war, das teurer gewordene Projekt samt Bauland zu kaufen und die Gesellschafter trugen zur Lösung bei, indem sie ihre Leistungen zu Selbstkosten erbrachten.

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Was tut der Mediator: Die häufigsten Gründe für «unlösbare Konflikte» sind mangelhafte Kommunikation («wir können nicht mehr vernünftig miteinander reden») und das Vermischen emotionaler und sachlicher Aspekte.
Der Mediator unterstützt dabei die Parteien, die persönlichen Anteile am Konflikt und auch die rein sachlichen Aspekte zu benennen, getrennt zu betrachten und erst dann zu bearbeiten. Er hilft, das Problem zu strukturieren, Klartext zu reden, Gefühle und Geschäft zu trennen und die Parteien auf diese Weise zu ermächtigen, selbstverantwortlich und eigenständig von der «Unlösbarkeit» wegzukommen und den Lösungsweg zu beschreiten.

Wie viele Mediationssitzungen sind notwendig? – Die Anzahl der Sitzungen hängt davon ab, wie lange die einzelnen Sitzungen dauern und welche Ziele die Medianden (die beteiligten Streitpartien) erreichen wollen. Manchmal genügt es, eine Abmachung zum weiteren Vorgehen zu finden und den nächsten Schritt zu definieren damit sich eine bestehende Blockade auflöst. Es kann aber auch sein, dass die Medianden nach einer lang dauernden Streitphase eine tiefgreifende Aussöhnung anstreben. In derartigen Fällen gilt: «Am Ende ist alles gut – und wenn es noch nicht gut ist, dann ist es noch nicht das Ende».
Eine Mediation kann in Etappen verlaufen, zwischen denen Pausen liegen. Nach der ersten Etappe ist möglicherweise einiges erreicht, aber es erscheint den Beteiligten notwendig, weitere Fragen zu klären und weitere Vereinbarungen zu treffen. Das erfordert klar eine oder auch mehrere Folgesitzungen.

Wer ist für die Lösung verantwortlich? – Für eine Lösung von Konflikten sind die beteiligten Parteien verantwortlich. Der Mediator unterstützt die Beteiligten indem er ihnen Fragen stellt, die dazu dienen, Hindernisse für eine Einigung erkennbar zu machen. Sobald sie erkannt sind, wird es auch möglich, sie zu beseitigen oder zu neutralisieren um so den Weg für das Lösen eines Sachproblems freizumachen.
Der Mediator macht keine Lösungsvorschläge. Er motiviert vielmehr die Parteien dazu, ihre Interessen offenzulegen. Ist die Interessenlage aller Beteiligten geklärt, können sie selber kreativ werden und sich Möglichkeiten und Varianten ausdenken, die möglicherweise zu einer Lösung führen. Aus diesen Optionen wählen die Medianden jene, welche am besten zu den ermittelten Interessen passen. In einem weiteren Schritt werden die Optionen zu einer konkreten Lösung weiterentwickelt. Nachdem geprüft ist, ob damit den Interessen genüge getan ist, kann die Schlussvereinbarung redigiert und unterzeichnet werden.

Alle falsch?

Kann man alles falsch machen?

Quelle: Findet mich das Glück? Peter Fischli; David Weiss